DT 0504

Status: im Einsatz     letzte Untersuchung: 20.05.2023

Der Triebwagen wurde von der Kleinbahn Wittingen-Oebisfelde im Jahr 1933 fabrikneu beschafft und am 9. September 1933 als T1 in Betrieb genommen. Später war der Triebwagen hauptsächlich im Verkehr zum Kalibergwerk Mariaglück im Einsatz. In der Zeit vom 11. November 1952 bis zum 5. September 1953 wurden diverse Umbauten vorgenommen. So erhielt der Triebwagen einen Zughaken und die Stoßfänger wurden durch Puffer ersetzt, außerdem wurden neue Scheinwerfer montiert.

Etwa 1972 schied der Triebwagen aus dem regulären Dienst aus und wurde 1973 an die Museumseisenbahn Stichting Museum Buurtspoorweg in Haaksbergen-Boekelo bei Enschede (Niederlande) verkauft. Auf dem Weg dorthin erlitt er einen kleinen Unfall, da ein Telegrafenmast im Wege lag.

Wegen des Schadens wurde der Triebwagen bei der Museumsbahn erstmal abgestellt. Auch die nächsten fast zwei Jahrzehnte wurde wenig an ihm gearbeitet, weil man sich anderen Projekten zugewandt hatte.

Durch einen Zufall, im Jahr 1990, sah ein Vereinsmitglied in einer Modellbahnzeitschrift die Verkaufsanzeige für diesen Triebwagen. Er schrieb dem Museumsbahnverein und bekundete Interesse, eigentlich nur, weil er für sein privates Archiv ein Foto haben wollte. Als Antwort bekam er jedoch kein Foto, sondern eine Einladung, mal vorbeizukommen. Er machte sich also zusammen mit einem weiteren Vereinsmitglied auf den Weg nach Haaksbergen. Bereits vor der Reise sagte ein weiteres Vereinsmitglied: "Wenn wir den zurück holen, dann geb ich 500 DM dazu."

Schlussendlich wurde der Triebwagen am 10. April 1991 zum Preis von 300 DM gekauft und per LKW nach Amelinghausen gebracht. Dort wurde zusammen mit zwei Sachverständigen von der OHE zunächst eine Schadensaufnahme durchgeführt.

Nachdem aus verschiedenen Töpfen Zuschüsse gekommen waren, konnte der Triebwagen nach Celle Nord überführt werden, wo das Fahrwerk und die Bremsen durch die Hauptwerkstatt der OHE gründlich überholt wurden. Auch eine Sicherheitsfahrschaltung (Sifa) wurde eingebaut und der komplette Aufbau sandgestrahlt. Anschließend wurde der Triebwagen wieder nach Amelinghausen gebraucht, wo die Inneneinrichtung komplett erneuert wurde.

Neben verschiedenen Vereinsmitgliedern haben sich hier besonders zwei ABM Mitarbeiter verdient gemacht, die einen ganzen Sommer an dem Triebwagen gearbeitet haben.

Am 23. August 1995 war es dann soweit, der Triebwagen hatte seine Jungfernfahrt für die AVL. Diverse Ehrengäste (u.a. der damalige niedersächsische Verkehrsminister und die Führungsspitze der OHE) waren mit dabei, als es von Lüneburg nach Bleckede ging. Seither wird der Triebwagen hauptsächlich für Sonderfahrten kleinerer Gruppen auf dem OHE-Streckennetz eingesetzt.

Technische Details

 

Triebwagen (Rahmen und Aufbauten)

 

Hersteller: Waggonbau Gotha

Baujahr: 1933

Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h

Länge über Puffer: 10.950 mm

Sitzplätze: 52

Leergewicht: 8,8 t

Getriebe: Mylius Typ B

Achsfolge: 1 A

 

Nummer im nationalen Fahrzeugregister: 95 80 0504 018-2 D-TEL

 

Motor

 

Hersteller: Deutz, Köln

Baujahr: 1952

Typ: A4M513

Leistung: 70 PS